GeschichteDie im
Zamser-Grund liegende Schutzhütte wurde 1883 von der Sektion Prag des
DÖAV erbaut. Namengeber war das Sektionsmitglied Hermann Dominikus,
der von Beruf Buchhändler war und den Bau seiner Sektion zum Geschenk
machte.
Nach dem Tod des Stifters kaufte Familie Eder vom Wirtshaus
Breitlahner die Hütte, ehe sie 1890 der bekannte
Zillertaler
Bergführer Hans Hörhager erwarb und bis zum Kriegsende 1918 betrieb.
Im gleichen Jahr brannte die Hütte
aus ungeklärten Gründen bis auf die
Grundmauern nieder. Bald darauf baute Hörhager die Hütte wieder auf,
die dann von
seiner Tochter Lisl gführt wurde.
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Dominikushütte ca. 1890
(ETH-Bibliothek Zürich)
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Dominikushütte ca. 1904
(alle Rechte bei Hermann Kaser) |
Der gesamte Zamsergrund gehörte einst zur Gemeinde Pfitsch - heute
liegt hier weitestgehend der Schlegeisstausee.
Die heutige
Dominikushütte ist ein Neubau da die ursprüngliche Hütte nun in den
Wassern des Staubecken liegt. Erst im Jahre 1919 wurde durch die
Ziehung der Staatsgrenze zwischen Südtirol (Italien) und Österreich
die Grenze auf die Wasserscheide am Pfitscher Joch Almen auch heute
noch weitestgehend Besitzern aus Italien. Noch bis in die 1990er Jahre
hinein waren Zöllner an der Grenzstation auf dem über 2000 Meter hoch
gelegenen Pfitscher Joch zu finden welche zu weilen noch
Passkontrollen durchführten.
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Dominikushütte ca. 1910
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Dominikushütte ca. 1920
(ETH-Bibliothek Zürich) |
Bis zum Ende des 1. Weltkrieges verlief ungefähr eine 1/2 Stunde
Gehzeit oberhalb des Gasthauses Breitlahner die Grenze zwischen den
Bezirken Sterzing und Schwaz. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde
diese Bezirksgrenze gleichzeitig vorläufige Staatsgrenze zwischen
Österreich und Italien. Die Dominikushütte stand somit plötzlich in
Italien und die Inhaberfamilie benötigte einen Reisepass um auf ihre
Hütte zu gelangen. Durch die endgültige Grenzziehung gelangte die
Dominikushütte wieder auf Österreich-Gebiet.
Ende der 60er Jahre begann die Tauernkraftwerke AG mit dem Bau der
Staumauer des Schlegeis-Speichers. Die alte
Hütte mußte aufgegeben
werden, da sie im Stausee versunken wäre.
Am 15.07.1970 startete man den Teilaufstau, der Vollstau wurde 1973
abgeschlossen. Als Ersatz bauten die Tauernkraftwerke ein wesentlich
größeres Bauwerk in zweigeschossiger Bauweise in höherer Lage. Der
Name Dominikushütte wurde beibehalten.
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Dominikushütte ca. 1970 |
Dominikushütte ca. 1970 |
Die Dominikushütte liegt am Südostabhang des Olperers in schöner Lage
direkt am Stausee. Eine Mautstraße führt von Ginzling zur Hütte. Auch
diese Straße wurde von den Tauernkraftwerken geschaffen, war zum
Stauseebau notwendig und nennt sich "Alpenstraße Schlegeis".
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Dominikushütte ca. 1973 |
Dominikushütte ca. 1990 |
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Dominikushütte 2011 |
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